Jeden Donnerstag versammelt sich die
Gemeinde in Jerusalem zum Abendmahl und zum Gebet. Ein Gebet, das in diesem
Gottesdienst gebetet wird, wird auch an die Beter in aller Welt gesendet, damit
in jeder Region um 12 Uhr das Gebet gebetet wird, damit eine Welle des Gebets
rund um die Erde entsteht.
12. Mai 2022
Nach einem Verfahren von mehr als 20 Jahren hat der
Oberste Gerichtshof in Israel am Mittwoch, 4.Mai entschieden, dass das Gebiet
Masafer Yatta in den Hügeln südlich von Hebron jetzt ein geschlossener
Militärbezirk ist. Diese Entscheidung bedeutet, dass die israelische
Armee 1200 Palästinenser, die dort leben gewaltsam umsiedeln und ihnen ihr Land
rauben kann.
Gnädiger Gott, wenn wir sehen, wie immer mehr
Palästinenser heimatlos gemacht werden, weil die israelischen Behörden ihr
Rechtssystem dazu benützen, gegen internationales Menschenrecht zu verstoßen,
rufen wir zu dir:
Herr, in deiner Barmherzigkeit erhöre unser Gebet.
B´Tselem, das israelische Informationszentrum für
Menschenrechte in den besetzten Gebieten hat die Umstände untersucht, unter
denen die israelische Grenzpolizei am 15.März dieses Jahres in Nablus Nader
Rayan getötet hat. Ihre Untersuchung zeigte, dass Nader und sein Freund auf
ihrem Motorroller hinter dem Polizeifahrzeug waren. Als der Roller einen Unfall
hatte, rannten sie zu einer Nebenstraße. Die Polizei schoss Nader dabei in den
Rücken. Dann verließen die Polizisten ihre Fahrzeuge, spürten den verletzten
Nader auf, schossen mehrfach auf ihn und töteten ihn.
Herr, wir beten für die Familie von Nader, die dessen
gewaltsamen Tod betrauert. Wir bitten, dass die israelischen Soldaten diese
Politik der Erschießungen beenden, die dem internationalen Menschenrecht
widerspricht und bereits Tausende von Palästinensern in den besetzten Gebieten
das Leben gekostet hat.
Herr, in deiner Barmherzigkeit erhöre unser Gebet.
Am Donnerstag, 5.Mai sind wieder mehr als sechshundert
israelische Siedler nach einer Pause von zehn Tagen wegen des Endes von Ramadan
unter Polizeischutz auf das Gelände der Al Aqsa vorgedrungen. Die israelische
Polizei verhaftete fünfzig Palästinenser, darunter ältere Männer und kleine
Buben; sechzehn andere wurden bei Zusammenstößen auf dem Gelände verletzt. Nach
einer Reihe von Angriffen in Israel und Polizeieinsätzen im besetzten
Ostjerusalem und der Westbank sind die Spannungen erneut gestiegen.
Herr, wir bitten um Ruhe, da die Gewalt in Jerusalem und
in den besetzten Gebieten steigt. Wir bitten, dass die israelischen Behörden
ihrer Verantwortung gerecht werden, die Spannungen verringern und die Situation
nicht aufheizen, besonders auf dem Al Aqsa Gelände.
Herr, in deiner Barmherzigkeit erhöre unser Gebet.
Am Montag, 9.Mai hat Sabeel Jerusalem für mehr als
fünfzig Geistliche ein ökumenisches Treffen angeboten. Die Geistlichen waren
auch zu einem Besuch bei Vater Raji Khoury, einem griechisch- orthodoxen
Priester eingeladen, der nun mehr als 90 Jahre alt ist, dessen
Gesundheitszustand ihm die Teilnahme an Sabeel-Treffen nicht mehr erlaubt.
Herr, wir sind dankbar für die Ermutigung und
Unterstützung, die Sabeel Jerusalem den Geistlichen gibt, die immer wieder sehr
gefordert und verfolgt werden.
Herr, in deiner Barmherzigkeit erhöre unser Gebet.
Ende April haben acht Republikanische und Demokratische
Mitglieder des Kongresses einen Brief an Außenminister Anthony Blinken
geschickt. Sie wollten ihre tiefe Betroffenheit über den beunruhigenden Anstieg
von Angriffen israelischer Extremisten auf die christliche Gemeinschaft in
Jerusalem zum Ausdruck bringen. Die Abgeordneten betonten, dass der
Schutz der Religionsfreiheit ein kritisches Element der US-Amerikanischen
Außenpolitik sein müsse.
Herr, wir bitten, dass die Regierung der USA auf die
Mitglieder des Kongresses hört und wahrnimmt, was in Israel mit der
Gemeinschaft der Christen geschieht. Wir bitten, dass das Außenministerium der
USA mit der israelischen Regierung kooperiert, um die erklärte Verpflichtung
für Religionsfreiheit für alle Religionen sicherzustellen.
Herr, in deiner Barmherzigkeit erhöre unser Gebet.
Sonntag, 15.Mai wird für alle Palästinenser der Tag sein,
an die NAKBA zu erinnern, als im Jahr 1948 Tausende Palästinenser gezwungen
wurden, aus ihren Häusern zu fliehen.
Herr, wir klagen, wenn wir sehen, dass auch heute viele
Palästinenser ihr Land und ihre Kommunen verlassen müssen, vertrieben von der
unterdrückerischen Politik der israelischen Besatzung.
Herr, in deiner Barmherzigkeit erhöre unser Gebet.
Rev. Canon Richard „Dick“ toll wird der nächste Empfänger
des „Cotton Fite“ Preises sein, den das palästinensisch-israelische Netzwerk
der episkopalischen Kirche der USA verleiht. Seit er Rev. Naim Ateek in den
frühen 60ern getroffen hatte, ist Dick ein Anwalt der palästinensischen
Menschenrechte gewesen. Er hat als Direktor von FOSNA (Friends Of Sabeel
North-Amerika) gedient und geholfen, 35 Regionaltreffen zu Palästina zu
organisieren.
Herr, wir danken für die Jahre des treuen Dienstes von
Dick Toll als Anwalt der Palästinenser; und wir freuen uns mit ihm über die
Anerkennung seines Einsatzes für Gerechtigkeit und Frieden.
Herr, in deiner Barmherzigkeit erhöre unser Gebet.
Die Taizé Gemeinschaft hat zusammen mit dem ökumenischen
Institut von Tantur und den Kirchen im Heiligen Land mehr als dreihundert junge
Christen aus Europa und anderen Ländern zu einer Zeit für Gebete und
Gottesdienste im Heiligen Land willkommen geheißen. Sie trafen sich mit jungen
Menschen des heiligen Landes, um über das Thema „Gemeinsam unterwegs zu Quellen
der Hoffnung“ nachzudenken.
Herr Jesus, unser auferstandener Herr, wir erinnern uns,
wie dein Erscheinen nach der Auferstehung die Furcht und Verzweiflung der
Jünger in Freude und lebendige Hoffnung verwandelt hat. Wir bitten, dass dies
Taizé-Treffen für alle diese jungen Menschen ein Segen und eine Ermutigung sein
wird, wenn sie die unterschiedlichen Herausforderungen voneinander gehört
haben.
Herr, in deiner Barmherzigkeit
erhöre unser Gebet.
Mit dem Weltrat der Kirchen beten wir für Indien,
Pakistan und Sri Lanka.
Herr, in deiner Barmherzigkeit erhöre unsere Gebete. AMEN
Übersetzung Gerhard Vöhringer
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