Sabeel - Welle des Gebets
Jeden Donnerstag versammelt sich die Gemeinde in Jerusalem zum Abendmahl und zum Gebet. Ein Gebet, das in diesem Gottesdienst gebetet wird, wird auch an die Beter in aller Welt gesendet, damit in jeder Region um 12 Uhr das Gebet gebetet wird, damit eine Welle des Gebets rund um die Erde entsteht.
23. April 2020
In dieser Woche befasst sich die KUMI NOW Initiative mit der Arbeit des Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (Department of Service to Palestinian Refugees – DSPR).
DSPR ist eine ökumenische Organisation, getragen vom Rat der Kirchen des Mittleren Ostens, die 1948 als Antwort auf die Nakba gegründet wurde. DSPR beschäftigt sich v.a. mit der chronisch hohen Zahl arbeitsloser palästinensischer Jugendlicher, besonders aus Flüchtlingslagern; sie werden diskriminiert und sind ökonomisch benachteiligt. DSPR bietet Berufsschulen an und gibt Darlehen zum Start neuer Betriebe, damit die jungen Menschen Geld verdienen können.
Guter Gott, wir versuchen, dir durch die Arbeit unsrer Hände zu dienen, und dennoch sind so viele junge Leute- in Armut geboren- der Würde einer Arbeit beraubt. Wir danken dir für die Arbeit von DSPR, die versuchen, junge Menschen durch berufliche Bildung und Förderung zu unterstützen.
Gott, nach deinem Erbarmen erhöre unser Gebet.
Viele israelische Araber arbeiten im Kampf gegen Covid-19 in Israel an vorderster Front. Sie sind in Israel ein Fünftel der Bevölkerung, aber im medizinischen Bereich sind sie stark
vertreten: sie stellen die Hälfte aller Apotheker, ein Viertel der Schwestern und Pfleger und knapp ein Fünftel der Ärzte. Israel ist in dieser kritischen Zeit von ihrer Fürsorge abhängig, besonders wenn das Virus unter den Jüdisch ultraorthodoxen Gruppen ausbricht.
Guter Gott, wir danken dir für die selbstlose Arbeit aller Menschen im medizinischen Bereich; sie riskieren ihr eigenes Leben, um denen zu helfen, die am Covid-19 Virus leiden- unabhängig von Herkunft oder Religion.
Gott, nach deinem Erbarmen erhöre unser Gebet.
Am Dienstag, 14.April hat die israelische Polizei eine Covid-19 Klinik überfallen, die von Palästinensern in Silvan, Ost Jerusalem errichtet worden war. Nach den Regeln der israelischen Regierung ist die Palästinenserbehörde nicht berechtigt, irgendetwas für die Menschen im besetzten Ost Jerusalem zu tun. Die vielen Menschen in diesem Stadtteil machen eine schnelle Verbreitung des Virus aber sehr wahrscheinlich.
O Gott, wir bitten, dass die israelische Regierung mit der Palästinenserbehörde zusammenarbeitet, um die Palästinenser, die es nötig haben, zu testen, und denen, die an dem tödlichen Virus leiden, den Zugang zu gut ausgestatteten Krankenhäusern zu ermöglichen.
Gott, nach deinem Erbarmen erhöre unser Gebet.
Die Welt-Gesundheitsbehörde sieht die besetzte und belagerte Bevölkerung von Palästina und Gaza beim Ausbruch des Covid-19 Virus als extrem verwundbar an; das gilt auch für den Fall eines wirtschaftlichen Zusammenbruchs. Die NGO Who profits?“ hat einen neuen Bericht veröffentlicht, der darstellt und analysiert, wie die Covid-19 Krise si h im besetzten Palästina auswirkt.-(whoprofits.org). Den Palästinensern fehlen Testgeräte, Schutzkleidung und Intensivbetten. Unter dem Vorwand eines „Ausnahmezustands“ wird die Überwachung verstärkt und die Einführung weiterer Repressalien betrieben.
Gott, wir bitten für alle, die versuchen in der Besatzung zu überleben, und bitten auch für die Verfasser unheilvoller Gesetze (Jesaja 10,1), dass sie umkehren und aufhören, Menschen in Not unmenschlich zu behandeln.
Gott, nach deinem Erbarmen erhöre unser Gebet.
Am Mittwoch, 15.April, haben jüdische Siedler östlich von Yatta bei Hebron palästinensische Hirten, die ihre Schafe weideten, angegriffen. Unter schweren militärischen Schutz der israelischen Armee haben die Siedler einen der Hirten ernsthaft verwundet. Verteilt auf Ost Jerusalem und die Westbank leben zwischen 600 000 und 700 000 israelische Siedler in illegalen Siedlungen und verletzen internationales Recht.
Guter Gott, wir beten für die Palästinenser in der Westbank, die immer wieder heftige Angriffe, Beschädigung ihres Landes und Besitzes, einschließlich der Entwurzelung vieler Olivenbäume ertragen müssen. Wir bitten um eine Beendigung dieser Hassverbrechen und des Risikos, bei den Angriffen mit dem Virus angesteckt zu werden.
Gott, nach deinem Erbarmen erhöre unser Gebet.
Am Donnerstagabend, 23. April beginnt für Muslime der heilige Monat Ramadan, der einen Monat später mit „Eid al Fitr“ endet Während dieses Monats werden Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang fasten. Durch die Einschränkungen, die Gebete in Moscheen und häusliche Treffen von Gruppen verbieten, wird dieses Jahr besonders schwierig.
Wir beten für unsere muslimischen Brüder und Schwestern in Palästina am Beginn des Fastenmonats Ramadan. Viele von ihnen leiden unter der Arbeitslosigkeit, fehlendem Einkommen und Essen. Dazu kommt die Sorge um Angehörige und Freunde, die vom Virus angesteckt wurden.
Gott, nach deinem Erbarmen erhöre unser Gebet.
Wir beten mit dem Weltrat der Kirchen für Armenien, Aserbaidschan und Georgien.
Gott, nach deinem Erbarmen erhöre unsere Gebete. AMEN.
Gebet zu Lukas 24,13-35
Begegne uns, Herr, auf der Straße nach Emmaus.
Leite uns auf dem Weg zu unserem Ziel,
und erneuere unsre Kraft, an deiner Seite zu wandern.
Öffne unsre Augen, dass wir trotz Angst und Besatzung
die Zeichen deiner Gegenwart um uns hersehen.
Öffne unsre Herzen, damit wir deinen Frieden und deine Liebe empfangen.
Und befähige uns, die Güte, die du so frei mit uns geteilt hast,
an andere weiterzugeben.
AMEN.
übersetzt von Gerhard Vöhringer
Freunde von Sabeel Deutschland e.V.
Hagdornweg 1
70597 Stuttgart
Germany
++49 (0) 711 9073809
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