Sabeel - Welle des Gebets
Jeden Donnerstag versammelt sich die Gemeinde in
Jerusalem zum Abendmahl und zum Gebet. Ein Gebet, das in diesem Gottesdienst
gebetet wird, wird auch an die Beter in aller Welt gesendet, damit in jeder
Region um 12 Uhr das Gebet gebetet wird, damit eine Welle des Gebets rund um
die Erde entsteht.
24.September 2020
Nach einem erneuten Anstieg auf über 4000 COVID-19
Infizierte täglich hat Israel einen zweiten landesweiten Lockdown beschlossen.
Der Lockdown betrifft alle Schulen; nur Apotheken und Supermärkte bleiben
geöffnet.
Herr, wir beten für alle, die in Israel und Palästina
Verantwortung tragen, wenn sie entscheiden müssen, wie mit der landesweiten
Ausbreitung des Coronavirus umzugehen ist. Wir beten für die Familien, die ihre
Arbeit und die Erziehung ihrer Kinder zuhause organisieren müssen. Auch beten
wir für den Schutz aller, die sich um die ernsthaft Erkrankten kümmern.
Herr, nach deinem Erbarmen erhöre unser Gebet.
Ein israelisches Gericht hat für die Qaqaa Amr Moschee in
Silwan, Ostjerusalem, einen Zerstörungserlass veröffentlicht. Die Behörden
behaupten, dass es für die 2012 erbaute Moschee keine Baugenehmigung gibt.
Solche Genehmigungen werden für Palästinenser nur sehr selten ausgestellt.
Silwan war auch während des Lockdowns in den vergangenen sechs Monaten unter
den zerstörten palästinensischen Häusern ein besonderes Ziel der israelischen
Behörden. Im Schnitt sind jeden Monat 65 palästinensische Wohnungen zerstört
worden; so wurden viele Familien obdachlos.
O Gott, wir können uns nur schwer vorstellen, wie wir uns
fühlten, speziell in dieser weltweiten Pandemie, ansehen zu müssen, wie vor
unseren Augen unsere Wohnung von Bulldozern platt gemacht wird. Herr, wir
bitten, dass diese grausame Praxis der Hauszerstörungen durch israelische
Behörden aufhört. Wir hören nicht auf zu bitten, dass die Herzen der in Israel
Verantwortlichen sich ändern, dass sie aufhören, Palästinenser aus ihren
Häusern, ihren Arbeitsplätzen und ihren Gotteshäusern zu vertreiben.
Herr, nach deinem Erbarmen erhöre unser Gebet.
Am Donnerstag, 17.September haben israelische Behörden
die Unterkünfte der palästinensischen Beduinen im Dorf Al Araqeeb bei Beersheba
zerstört. Das ist nun das 178.Mal, dass die Behörden das Dorf platt gemacht
haben; zuletzt am 27.August. Und jedes Mal, wenn dies geschieht, bauen die
zwanzig Familien, die im Dorf leben, ihre Zelte wieder auf. Sie haben Urkunden
für dieses Land und wollen nicht in städtische Viertel der Regierung
umgesiedelt werden. Die israelischen Behörden erkennen die 51 Beduinendörfer im
Negev nicht an. Diese Dorfbewohner sind Staatsbürger Israels und zahlen Steuern
wie andere Israelis, aber sie haben nicht die selben Rechte, auch haben sie
weder Strom noch Wasser.
„Öffne deinen Mund für die Stummen, für die Rechte der
Verzagten. Öffne deinen Mund zu gerechtem Urteil und schaffe Recht dem Elenden
und Armen.“ (Sprüche, 31, 8-9)
Gott, wir beten für diese Menschen in den
palästinensischen Beduinendörfern, die sehen müssen, wie ihre Wohnungen immer
wieder von den israelischen Behörden mit Bulldozern eingeebnet werden. Wir
beten, dass viele Menschen in Palästina, in Israel und überall in der Welt für
diese verzweifelten Menschen die Stimme erheben, damit sie auf ihrem Land
ungestört und frei von jeder Belästigung leben können.
Herr, nach deinem Erbarmen erhöre unser Gebet.
Im Jahr 1982 gab es vom 16.bis 18 September in Sabra,
neben dem Flüchtlingslager Schatila in Beirut ein brutales Massaker. Die
israelische Armee hatte das Gebiet tagelang bombardiert, und sah dann zu, wie
libanesische Phalangisten v.a. Zivilisten folterten, Frauen vergewaltigten und
töteten. Eine Untersuchung der Vereinten Nationen ergab, dass Israel als
Besatzungsmacht für diese Gewalt Verantwortung trug. Die USA und die
internationale Gemeinschaft gewährten aber Israel Straflosigkeit für dies
Verbrechen.
Herr, wir bringen die Stadt Beirut vor dich, wo so viel
Blut schon vergossen wurde und so viel Not ertragen werden musste. Wir bringen
vor dich die Menschen im Libanon, aber auch die Millionen palästinensischer
Flüchtlinge, die langsam ihre Hoffnung verlieren. Viele mögen vor 38 Jahren in
diesem Massaker Verwandte und Freunde verloren haben. Viele leiden unter dem
wirtschaftlichen Niedergang im Libanon. Einige wurden von der chemischen
Explosion betroffen, andere fürchten die Pandemie, und viele erwarten die
Kürzung wichtiger Spenden. Herr, wir bitten, dass andere Länder dem Libanon
auch in Zukunft helfen.
Herr, nach deinem Erbarmen erhöre unser Gebet.
Wir beten mit dem Weltrat der Kirchen für Bolivien,
Brasilien, Chile und Peru.
Herr, nach deinem Erbarmen erhöre unsere Gebete. AMEN.
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