Jeden Donnerstag versammelt sich die Gemeinde in
Jerusalem zum Abendmahl und zum Gebet. Ein Gebet, das in diesem Gottesdienst
gebetet wird, wird auch an die Beter in aller Welt gesendet, damit in jeder
Region um 12 Uhr das Gebet gebetet wird, damit eine Welle des Gebets rund um
die Erde entsteht.
24. Februar 2022
Am Freitag,18.Februar trafen sich Vertreter von
„Humanitarian Country Team in Palestine“ mit der Familie Salem im Bezirk Sheikh
Jarrah im besetzten Ostjerusalem. Der zwölfköpfigen Familie- darunter sechs
Kindern- droht im März die Zwangsräumung. Das Team besteht aus Mitgliedern von
UN-Geschäftsstellen und internationalen und palästinensischen NGOs, und hat an
die israelischen Behörden appelliert, alle Vertreibungen aus Sheikh Jarrah und
Silwan in Ostjerusalem zu beenden. 218 palästinensische Familien leben mit
dieser bevorstehenden Drohung.
Herr, wir bitten für die Familie Salem, die seit
mehr als 70 Jahren in Sheikh Jarrah lebt, dass sie nicht zwangsgeräumt werden.
Wir bitten, dass die israelischen Behörden sich an internationales Recht halten
und ihre Politik der Zwangsräumungen und Haus -zerstörungen aufgeben.
Herr, in deiner Barmherzigkeit erhöre unser Gebet.
Am Mittwoch, 16.Febuar ist ein Video veröffentlicht
worden, das zeigt, wie israelische Soldaten einen 19-jährigen Palästinenser in
der Nacht an seinem Arbeitsplatz in al-Bireh bei Ramallah verhaften. Malik
Maala arbeitete als Wächter einer Industrieanlage, um Geld für seine
Studiengebühren zu verdienen. Der Film zeigt, wie er bei Ankunft der Soldaten
seine Hände hinter dem Kopf hochhält und wartet, dass ihm Handschellen angelegt
werden. Da lässt ein israelischer Soldat seinen Militärhund los, der Malik
angreift. Wenig später sieht man den Hund bei einem Soldaten und Malik wird an
einen unbekannten Ort gebracht.
Herr, wir bitten für Malik, dass seine Verletzungen
behandelt werden, die er bei dieser brutalen Verhaftung erlitt. Wir bitten,
dass die israelischen Militärbehörden aufhören, Palästinenser so grausam und
unmenschlich zu behandeln.
Herr, in deiner Barmherzigkeit erhöre unser Gebet.
Akuter Wassermangel hat die Bewohner von Furush
Beit Dajan bei Nablus gezwungen, ihre einst berühmten Zitronenbäume aufzugeben,
um Tomaten in Gewächshäusern anzubauen. Unter ihrem Land gibt es viele Quellen,
aber ihr Wasser wurde umgeleitet. Die israelische Armee hat künstliche
Wasserleitungen gebaut und versorgt die naheliegenden israelischen Siedlungen
Hamra und Mekhora mit jeder Menge Wasser.
Herr, kann es recht und fair sein, dass
palästinensische Bauern kaum genug Wasser haben, um ihre Pflanzen und Tiere zu
halten, wenn israelische Siedler weniger als eine halbe Meile entfernt ihre
Swimmingpools füllen? Herr, diese Siedlungen wurden auf besetztem Land
gebaut, und die Siedler haben keinen Anspruch auf das Land und das Wasser
darunter. Wir bitten, dass die Besatzung endet und die Bauern zu ihrem Recht
kommen.
Herr, in deiner Barmherzigkeit erhöre unser Gebet.
Am Freitag, 25.Februar wird es bei Sabeel Jerusalem
eine Veranstaltung mit Rev.Mitri Raheb geben. Er wird ein Dokument vorstellen,
zu dem er beigetragen hat; Titel: „We choose abundant life.“ Das Dokument wurde
von einer Gruppe von Theologen und Wissenschaftlern, Frauen und Männern
verschiedener kirchlicher Traditionen erarbeitet, die zusammenkamen, um eine
neue Vision für die Menschen im Mittleren Osten vorzulegen.
Herr Jesus, unser Guter Hirte, du hast dein Leben
gelassen, damit wir das Leben in Fülle haben (Johannes-Evang. 10,10). In
finsteren Zeiten setzen wir unser Vertrauen und unsere Hoffnung auf dich. Wir
sind dankbar für diese neue Vision für Christen im Mittleren Osten wie sie das
Dokument „We choose abundant life“ umschreibt. Wir bitten, dass andere dadurch
inspiriert werden, der Kraft des Lebens mehr zu trauen als der Kultur des
Todes.
Herr, in deiner Barmherzigkeit erhöre unser Gebet.
Vorige Woche kamen palästinensische Christen in
Beit Sahour zusammen, um an Erzbischof Desmond Tutu zu erinnern, der im
Dezember 2o21 gestorben ist. Der Gottesdienst fand statt in der katholischen
Kirche „Our Lady of Fatima“, wo Tutu bei seinem Besuch im Jahr 1989 gebetet
hatte. Tutu kam während der ersten Intifada nach Beit Sahour. Auf dem
Hirtenfeld hat er gepredigt, wo er von Tausenden Palästinensern, Christen und
Muslimen, willkommen geheißen wurde. Tutu verglich die Situation in
Palästina/Israel mit der Apartheid in Südafrika, drei Jahrzehnte vor den
Berichten von B´Tselem, Human Rights Watch und Amnesty International.
Herr, wir schließen uns Kairos Palästina an in
ihrer Erinnerung an Erzbischof Desmond Tutu. „Wir werden Tutus lebenslanges
Bemühen im Auge behalten- für eine bessere Welt, wo alle sich der Freiheit,
Gleichheit und Ebenbürtigkeit erfreuen; wir werden an ihn denken, wenn wir
unseren Weg zu Selbstbestimmung und Unabhängigkeit gehen.
Herr, in deiner Barmherzigkeit erhöre unser Gebet.
Am Donnerstag, 17.Februar hat Samir Mansour in Gaza
seine Buchhandlung und Bibliothek neu eröffnet. Im Mai 2021 war sein Laden
durch israelische Bomben völlig zerstört worden. Im vergangenen Jahr haben die
Menschenrechtsanwälte Mahvish Rukhsana und Clive Stafford Smith eine
Spendenaktion- genannt 3DC organisiert, um Spenden aus aller Welt zu sammeln,
dass er sein Haus und Geschäft neu aufbauen kann.
Herr, wir sind dankbar, dass Samir Mansours
Buchladen aus der Asche aufgestiegen ist. Wir bitten, dass diese Buchhandlung
ein Leuchtturm der Hoffnung wird für Menschen, die von der israelischen
Blockade in den letzten 14 Jahren eingesperrt und unterdrückt wurden.
Herr, in deiner Barmherzigkeit erhöre unser Gebet.
Mit dem Weltrat der Kirchen beten wir für
Frankreich, Deutschland und Monaco.
Herr, in deiner Barmherzigkeit erhöre unsere Gebete. AMEN.
Übersetzung: Gerhard Vöhringer
Englisch: http://sabeel.org/category/wave-of-prayers/
Weitere Informationen:
Ölberg soll in Nationalpark
aufgenommen werden: Kirchenvertreter fordern Stopp des Projekts s.
Anlage
Petitionen:
An die deutsche Bundesregierung und Bundestag: „Israel / Palästina:
Menschen- und Völkerrecht für alle! Die Bundesregierung muss endlich etwas tun“
An die Europäische Union: Europäische
Bürgerinitiative, die darauf abzielt, die EU zum Verbot des Handels mit
illegalen Siedlungen zu drängen. https://stopsettlements.org/german/
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