Thursday, August 22, 2019

German 22-August 2019


Beim 70. „Großen Marsch der Rückkehr“ wurden 66 Palästinenser durch den andauernden Einsatz exzessiver militärischer Gewalt Israels gegen den friedlichen Protest an der Ostgrenze des Gazastreifens verwundet. Unter den am Freitag, 16.August 2019 Verwundeten sind mindestens 20 Kinder, 3 Frauen und ein freiwilliger Sanitäter.  Neunundzwanzig Zivilisten wurden mit scharfer Munition beschossen; zwei von ihnen scheinen in einem kritischen Zustand zu sein. Jeder Protest hat sein eigenes Thema; der 70. Protest trug den Titel „Palestinian Youth Friday“. Dazu gehörten Ansprachen von politischen Führern und Theater-Vorstellungen.

Herr, wir beten immer wieder für das Recht, friedlich in Gaza zu protestieren, ohne die Bedrohung, durch scharfe Munition oder Streumunition der Streitkräfte Israels verwundet oder getötet zu werden. Wir sind dankbar für alle, die immer wieder neue Wege finden, kreativ und ohne Gewalt zu protestieren.
                          Herr, nach deinem Erbarmen erhöre unser Gebet.

In dieser Woche sieht die KUMI NOW Initiative auf die Arbeit von „Churches for Middle East Peace (CMEP) Das ist ein Zusammenschluss von 27 nationalen Kirchen und Organisationen aus verschiedenen kirchlichen Traditionen. Ziel ist eine dauerhafte Lösung des Konflikts zwischen Israel und Palästina, besonders aber das Ende der israelischen Blockade von Gaza. Die Lage im Gazastreifen wird immer unerträglicher:  80 % der Gazaner sind auf Lebensmittelhilfe angewiesen, Trinkwasser, Strom und Baumaterial sind knapp; und die Infrastruktur ist nach drei Kriegen mit Israel kaum noch zu reparieren.

Guter Gott, wir danken dir für die Arbeit von CMEP, mit der Kirche versuchen Menschen in den USA dafür zu gewinnen, solche Bemühungen zu unterstützen, die den Streit zwischen Palästina und Israel beenden. Wir bitten, dass weltweit mehr Stimmen sich CMEP anschließen, um das Elend der Gazablockade zu einem Ende zu bringen.
                        Herr, nach deinem Erbarmen erhöre unser Gebet.

Rashida Tlaib, Mitglied im Kongress der USA, hat sich gegen einen Besuch bei Verwandten in der Westbank und Ost-Jerusalem entschieden, obwohl der israelische Innenminister aus humanitären Gründen ihre Einreise genehmigt hatte; er hatte aber mehrere Bedingungen damit verbunden, dass sie z.B. keine Kritik an der israelischen Regierung übe. Zuvor hatte Israel Rashida Tlaib und ihrer demokratischen Kollegin Ilhan Omar zusammen mit einer Gruppe anderer Kongressmitglieder die Einreise nach Israel und Palästina wegen deren Unterstützung der BDS-Kampagne verweigert.

Wir danken dir, Herr, für Politiker mit Haltung, die bereit sind, aufzustehen und Unrecht Unrecht nennen- was immer es sie koste. Wir bitten, dass keine Angst vor Erpressung ihr Verlangen auslöscht, ihr Recht auf freie Meinung wahr zu nehmen.
                             Herr, nach deinem Erbarmen erhöre unser Gebet.

Am Mittwoch, 7.August gab es in Ramallah eine Demonstration zur Unterstützung von palästinensischen Gefangenen, die ohne Anklage und Verfahren in Gefängnissen Israels einsitzen. Es sind inzwischen 49 palästinensische Gefangene, die gegen diese „administrative detention“ in den Hungerstreik gegangen sind.

O Gott, du bist das Licht der Völker. Wir bitten, dass du in die Finsternis dieser palästinensischen Gefangenen, die nicht wissen, wofür und für wie lange sie eingesperrt wurden, dein Licht scheinen lässt. Wir bitten auch, dass dein Licht diese unmenschliche Behandlung an den Tag bringt, und dass die Behörden der israelischen Besatzer aufhören, ihre Gefangenen so schändlich zu behandeln.
                        Herr, nach deinem Erbarmen erhöre unser Gebet.

In der vorigen Woche starb in Berlin Kamal Boullata, ein bekannter palästinensischer Maler. Es ging ihm in seiner Arbeit immer um seine Identität als Palästinenser und um sein Leben im Exil. Er wurde im Jahr 1942 in Jerusalem geboren und ist in der Altstadt aufgewachsen.  1967 war er bei einer Ausstellung in Beirut- als die israelische Besetzung begann. Abgesehen von einem kurzen Besuch im Jahr 1984 war ihm die Rückkehr nach Jerusalem nie erlaubt worden. Nach hartnäckigen Bemühungen seiner Familie gab es nun die Erlaubnis, dass er im griechisch-orthodoxen Friedhof auf dem Zionberg, in der Nähe seiner Vorfahren beerdigt werden kann

Herr, wir danken dir das Leben und die künstlerischen Gaben des verstorbenen Kamal Boullata und für die Inspiration der Altstadt von Jerusalem in seinen hellen und farbigen Gemälden. Wir beten für viele Palästinenser, die wie Kamal ihr Leben im Exil, fern von ihrer geliebten Heimat leben mussten.
                         Herr, nach deinem Erbarmen erhöre unser Gebet.

Ein neuer Dokumentarfilm über das Alltagsleben der Menschen im Gazastreifen hatte beim „Sundance Film-Festival 2019“ seine Weltpremiere. Es handelt sich um eine irisch-kanadische Koproduktion der Direktoren Gary Keane und Andrew McConnell. Der Film wurde in den Jahren 2014-18 gedreht, und McConnell war fast das ganze Jahr 2014 – während des Kriegs mit Israel - zu Dreharbeiten in Gaza.

Herr, wir danken dir für Künstler, die bereit sind, ihr eigenes Leben zu riskieren, um die Geschichte der Menschen zu erzählen, die leiden müssen. Wir bitten, dass dieser Film über den Gazastreifen die Herzen derer berührt, die ihn sehen, und sie dazu bringt, nach einem Wechsel und Befreiung für die Menschen der belagerten Enklave zu suchen.
                      Herr; nach deinem Erbarmen erhörte unser Gebet.

Noura Erakat, Professor und Anwalt für Menschenrechte hat gerade ein neues Buch veröffentlicht, sein Titel: “Justice for Some: Law and the Question of Palestine“ (Gerechtigkeit für Einige: das Recht und die Palästinafrage). Sie bietet einen neuen Zugang, den Kampf der Palästinenser für Freiheit durch die Macht und Kontrolle des internationalen Rechts zu verstehen. Sie plädiert für neue Aktionen und mehr Aufmerksamkeit für die Palästinafrage, und argumentiert dafür, dass im Rahmen des internationalen Rechts ein Wechsel noch immer möglich ist.

Herr, wir beten für Menschen in politischen Ämtern und für internationalen Gesetzgeber. Wir bitten, dass sie die Schreie derer hören, die unter Unrecht und Unterdrückung leiden. Wir bitten, dass sie ihre Macht verantwortlich nützen und die Leidenden beschützen.
                    Herr, nach deinem Erbarmen erhöre unser Gebet.

Wir beten mit dem Weltrat der Kirchen für Liberia und Sierra Leone.
                     Herr, nach deinem Erbarmen erhöre unsre Gebete.  AMEN


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